Was diese Japandoku anders macht

Hallo liebe/r Japan-Interessierte/r!

Vielen Dank, dass du dies liest! Ich bin Jörg Langer, der „Macher“ der achtteiligen Japandoku: Reise nach Westen. Ich will dir hier schreiben, was mich seit fast zehn Jahren dazu treibt, Reportagen über Japan zu filmen. Und wieso ich glaube, dass du meine Art von Doku anderswo nicht finden wirst. Du kannst dir auch drei Beispielvideos ansehen:

Die drei Videos (alle in Full HD) geben dir einen guten Eindruck – die beiden letzteren auch über das Pacing. Denn meine Doku nimmt sich viel Zeit für die einzelnen Themen.

Das ist nämlich für mich das Problem der meisten professionellen Dokus über Japan, zumindest, wenn sie fürs Fernsehen oder große Streaming-Dienste gemacht wurden: Sie gehen von einer kurzen Aufmerksamkeitsspanne beim Zuseher aus. Damit niemand weiter schaltet, wird alle 60 Sekunden (oder schneller!) die Szene gewechselt. Interviews verkommen zu kurzen Statements, Schauplätze zu Kulissen, traditionelle Handwerker zu kostümierten Statisten.

Diese Hochglanz-Dokus sind mir persönlich aber immer noch viel lieber als unzählige YouTube-Videos, die nur dumme Klischees bedienen: „Japaner, haha, alle so klein und höflich!“ Oder die vom „Selbstmordwald“ faseln (gemeint ist Aokigahara bei Kawaguchiko) . Oder die zum 100. Mal gelangweilte „Maids“ in Akiba ablichten und womöglich in peinliche Gespräche verwickeln. Die sich daran ergötzen, dass überall Getränkeautomaten herumstehen. Mit heißem Kaffee, Wahnsinn! Oder die, ganz schlimm, frauenfeindlichen Mist der Marke „So bekomme ich jede Japanerin in 30 Sekunden rum“ propagieren. Es gibt auch tolle YouTube-Videos über Japan, aber du weißt sicher, welche Art ich meine.

Mich fasziniert das Land, seit ich 2004 das erste Mal dort war. Es ist diese Mischung aus alt und neu, aus starken westlichen (vor allem amerikanischen) Einflüssen und der eigenen Kultur, die in einer immer noch sehr homogenen Bevölkerung fortlebt. Es ist der Kontrast aus Megastädten und vergessenen Dörfern. Oder die für Touristen äußerst angenehme, für Journalisten und Dokufilmer nicht so hilfreiche Regelkonformität. Und nicht zuletzt das fantastische, ungeheuer vielfältige Essen inklusive diverser Gerichte, die aus anderen asiatischen oder auch westlichen Ländern stammen, aber einen eigenen Touch verpasst bekommen haben. Dazu die „typisch japanische“ Mentalität, die sich in den Gesprächen immer wieder zeigt. Natürlich sind nicht alle Japaner gleich, ist jeder Mensch anders – aber aus deutscher Sicht gibt es da doch einige Besonderheiten.

Ich will dir mit meinen Dokus also etwas anderes bieten, als du von vielen anderen Quellen gewohnt bist: nämlich einen Platz neben mir, als Reisebegleiter! Oder besser: neben uns, denn ohne meinen fließend auf Japanisch parlierenden Mitreisenden Max Harmathy sowie sechs japanische Guides wäre diese Doku nicht möglich gewesen.

Ihr seid in Japandoku: Reise nach Westen also quasi hautnah dabei – etwa im Auto bei unserer Irrfahrt durch Dotonbori. Am Tisch einer Izakaya in Tokio mit redseligen Gästen. Auf dem Tatami-Boden der riesigen Trainingshalle einer Maiko-Schule in Kyoto. In der Küche eines Fugu-Restaurants in Osaka. Neben der Erntemaschine in einem Teefeld Shizuokas. Auf der Fähre von Fukuoka nach Tsushima. Und in vielen anderen Situationen.

Max und ich haben 2022 eine über 3.000 km lange Reise im Auto unternommen, von Chiba über Tokio und Hikone und Osaka und Kyoto und Hiroshima und Fukushima und durch viele andere Orte bis in den äußersten Westen Japans. Dazu kamen etliche Zusatz-Kilometer in Zügen und per Schiff. Und eine Anschluss-Reise 2023, um in der letzten Folge auch ein Japan ohne Covid-Maskierung zeigen zu können. Dabei haben wir einerseits immer wieder uns selbst gefilmt (YouTube-Style…), als wir etwa mit einem der heftigsten Taifune der letzten Jahrzehnte konfrontiert wurden, der die Reise hätte torpedieren können.

Andererseits haben wir viele vorbereitete Interviews geführt und mit einer Profi-Kamera Schauplätze, Wahrzeichen und Arbeitsumgebungen gefilmt, die wir uns vorher ausgesucht hatten. Einige Themen kennst du bestimmt schon so oder so ähnlich, aber vermutlich kaum in diesem Detailgrad. Und einige Drehorte waren wirklich ungewöhnlich, nicht nur für uns Westler. Die Doku vereint also Spontanes und mit Bedacht Vorbereitetes.

Herausgekommen sind nicht zuletzt wunderschöne Bilder (in Full HD und wahlweise 4K), und interessante Einblicke. Gerade dann, wenn man im ersten Moment vielleicht denkt, „was kann von dieser Person schon Spannendes kommen?“. Ich gehe immer ohne Vorurteile in ein Gespräch, eine Hostess ist mir ebenso viel „wert“ wie ein Teeplantagen-Manager. Denn die junge Frau hat ebenso Beweggründe für ihre Berufswahl, will ihren Job gut machen, denkt über die Zukunft nach. Das gleiche gilt für einen DJ oder eine Wrestlerin. Und wenn eine Teeplantagen-Besitzerin erkennbar schüchtern ist – dann halte ich meinen Mund und höre dem Köcheln des heißen Wassers zu, bis sie halt wieder was sagt.

Du wirst in Japandoku: Reise nach Westen viele Untertitel lesen, da ich möglichst wenig aus dem Off über die Szenen drüber quatsche, sondern das meiste unsere Gastgeber selbst erzählen lasse. Genau das waren die allermeisten Interviewten: Gastgeber, die uns zu sich gelassen haben – entweder im wörtlichen Sinne, etwa in ihr Yakitori-Restaurant, in ihre Schmiede oder hinter ihr Mischpult. Oder auf übertragene Weise, beispielsweise in ihre eigene kleine Welt als Straßenmusiker oder als äußerst fähige, aber wenig erfolgreiche Indie-Rockband.

Ihr werdet merken, dass ich eine ganz eigene Perspektive auf das Land und seine Menschen habe: Einerseits bin ich Journalist und Japan-Fan, der seit 20 Jahren fast jedes Jahr vor Ort war. Andererseits bin ich immer noch Besucher, kein gelangweilter Experte, der „alles schon gesehen hat“ – ich erlebe Japan immer noch mit einem Stauen. Nur eben nicht mehr bei jedem automatisch hochklappenden Klodeckel oder dreifach verpackten Stück Baumkuchen, wie noch bei bei meinem ersten Besuch im Jahr 2004.

Hier ist ein Ausschnitt der Themen, die dich in den acht Episoden mit fast neun Stunden Spielzeit erwarten (ein optionales Making of bringt die Laufzeit sogar auf 10h 40m):

  • Die altehrwürdige Maiko-Schule
  • Onsen-Besuch bei Fuyinomiya
  • Shibuyas geheime Nintendo-Bar
  • Eine Indie-Rockband in Tokio
  • Beim traditionellen Schwertschmied
  • Sushi-Meister Hide hat Tipps für uns
  • Die Super Nintendo World in Osaka
  • Tee-Zeremonie für Geduldige
  • Hiwakawa-Schrein-Umzug
  • Die Craftbeer-Braumeisterin
  • Omi-Sukiyaki in Hikone
  • Eine Nacht im Hostess-Club in Kyoto
  • Der Schnaps-Bar-Mönch
  • Der Friedenspark in Hiroshima
  • Ein Abend im Yatai-Straßenrestaurant
  • Womens‘ Pro Wrestling am Tokyo Dome
  • Der Nachtclub-Barkeeper.
  • Straßenmusiker und Karaoke
  • Gothic-Event mit Screaming Mad George
  • Insel Tsushima – wo ist der „Ghost of Tsushima“?
  • Fugu-Zerlegung und -Verzehr
  • Muscle Girl – eine Frau steht zu ihrem Körper
  • Die Tottori-Sanddünen
  • Shizuoka-Tee: vom Feld in die Dose
  • Geburstag im Club Nanae

… und es gibt noch mehr. Die genaue Auflistung siehst du bei den einzelnen Episoden (oben im Menü: Zu den Japandokus).

Ich hoffe, ich konnte mit diesen Zeilen dein Interesse wecken! Sieh’ dir wie gesagt den 12-minütigen Trailer weiter oben oder das komplette „Sushimeister Hide“-Video an. Im Shop kannst du meine Doku erwerben, für umgerechnet wenige Euro pro Folge (oder Stunde…).

Du wirst anhand der Beispiel-Videos sehen, dass viel Aufwand und Liebe in der Doku steckt. Die Doku wurde per Crowdfunding finanziert. Da die Kosten nicht nur für die vierwöchige Reise ziemlich hoch waren (Flüge, Hotels, Mietwagen, Guides, Gehalt Max, Eintritte, Restaurant-Rechnungen, Fährt- und sonstige Tickets), sondern auch für die monatelange Arbeit danach (Video-Schnitt, Untertitel-Erstellung, Musik-Lizenzen), habe ich selbst bislang nur wenig verdient damit für meine vielen hundert Stunden Arbeit. Aber nicht nur deswegen würde ich mich freuen, wenn du zuschlägst – sondern weil ich möchte, dass möglichst viele anspruchsvolle Japan-Interessierte unsere Doku sehen. Bitte mach‘ auch andere Reisefans auf www.japandoku.de aufmerksam!

Arigatou Gozaimasu.

Jörg Langer

Genaue Infos zu jeder Episode gibt’s im Shop!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert